Die Polizeiausrüstung unter der Lupe
Im Alltag von Polizistinnen und Polizisten ist die richtige Ausrüstung unverzichtbar. Doch was gehört alles dazu und was tragen die Mitarbeitenden der Kantonspolizei Bern täglich an ihrer Uniform? Unser Polizist Raffael Lüthi erklärt es uns.
Schwere Weste, grobe Stiefel und Knopf im Ohr – das sind die alltäglichen Begleiter unserer Polizistinnen und Polizisten. Bei ihren Einsätzen müssen sie auf alles vorbereitet sein und stets das nötige Einsatzmaterial zur Hand haben. Doch was gehört eigentlich zur Polizeiausrüstung und wofür braucht man das alles? In diesem Beitrag gibt uns Raffael einen Einblick in die Ausrüstung einer Polizistin bzw. eines Polizisten und stellt uns sein persönliches Material vor.
Vor zwei Jahren hat Raffael die Polizeischule absolviert. Polizist zu werden, war für ihn schon ein Kindheitstraum. Bevor er sich diesen erfüllt hat, hat er eine Lehre als Zimmermann und eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen. Mit dem Wechsel in den Polizeiberuf kam auch die Umstellung auf das tägliche Tragen einer Uniform. Daran hat sich Raffael schnell gewöhnt: «Die Uniform ist für mich ein Symbol meiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und ich trage sie mit Stolz.»
Bereit für jede Situation
Die Ausrüstung, welche die Polizistinnen und Polizisten täglich tragen, wiegt knapp 12 Kilo. Ein Grossteil des Gewichtes macht die Schutzweste aus. Diese persönliche Überziehweste bietet den Mitarbeitenden Schutz und Sicherheit. Der Einsatzgurt spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle. Am Einsatzgurt sind verschiedene sogenannte Einsatzmittel befestigt, die für die uniformierten Polizistinnen und Polizisten bei ihrer Arbeit unverzichtbar sind. Das auffälligste Einsatzmittel, das zwingend getragen werden muss, ist die Dienstwaffe. Zudem ist es für die Mitarbeitenden Pflicht, ein weiteres milderes Einsatzmittel und Handfesseln mitzuführen. Ein milderes Einsatzmittel kann das Destabilisierungsgerät, umgangssprachlich besser bekannt als Taser, der gerade Einsatzstock oder der Pfefferspray sein. Den Mitarbeitenden ist es freigestellt, zusätzlich weiteres, offizielles Korpsmaterial am Gurt zu tragen. Dazu gehören beispielsweise eine Taschenlampe oder Handschuhe. Zentral ist, dass sich die sogenannten Einsatzmittel griffbereit am Gurt befinden, damit die Polizistinnen und Polizisten in kritischen Situationen schnell und effizient reagieren können.
Schauen wir uns die Ausrüstung von Raffael etwas genauer an.
- Gerader Einsatzstock (GES)
- Destabilisierungsgerät (DSG)
- Ersatzmagazine für die Dienstwaffe
- Medic Bag
- Funkholster
- Taschenmesser / Rescue Tool
- Handfesselholster
- Handfesselschlüssel
- Pfefferspray
- Dienstwaffe
- Schutzhandschuhe
- Funk
- Taschenlampe
- Überziehweste
- Schuhe
- Kugelschreiber
Ein Blick an den Einsatzgurt
Das Herzstück der Ausrüstung jeder Polizistin und jedes Polizisten ist der Einsatzgurt um die Hüfte. «Das ist mein Werkzeugkasten», sagt Raffael und deutet darauf. Die Dienstwaffe ist mit Sicherheit das Markanteste, was die Polizistinnen und Polizisten an der Hüfte tragen. Angesprochen darauf, betont Raffael, dass er hofft, diese nie benutzen zu müssen. Primär ist die Ausrüstung der Polizistinnen und Polizisten darauf ausgerichtet, ihren Grundauftrag – die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung – zu gewährleisten. Auf die Frage nach dem am häufigsten genutzten Einsatzmittel im Dienst antwortet Raffael prompt: «Der Kugelschreiber.» Denn bei ihren Einsätzen sei es wichtig, sich ein Bild der angetroffenen Situation zu machen, und dazu gehört es eben auch, sich Dinge zu notieren. Daneben kommen die Handschuhe im Dienst immer wieder zum Einsatz: «Man weiss oft nicht, was einen erwartet, daher ist es immer sinnvoll, sich entsprechend vorzubereiten», so Raffael.
Diese Aussage von Raffael macht einmal mehr deutlich, dass Polizistinnen und Polizisten nie wissen, was auf sie zukommt, und sie immer für alles gewappnet sein müssen. Denn unsere Mitarbeitenden tragen nicht nur tagtäglich ihre Ausrüstung mit sich, sondern auch ein grosses Mass an Verantwortung. Raffael betrachtet dies als Privileg. «Die Zusammenarbeit bei der Kapo ist eng und vertrauensvoll, wir können uns aufeinander verlassen. Denn schliesslich stehen wir füreinander und die Bevölkerung ein. Wer also eine sinnstiftende Tätigkeit sucht, bei der jeder Tag anders ist, und wer sich für das Wohl der Gemeinschaft einsetzen möchte, dem kann ich die Arbeit bei der Kantonspolizei Bern sehr empfehlen.»
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