Wie geht es Aska heute?

Schon fast zwei Jahre ist es her, seit wir das letzte Mal über die Hundeführerin Rita und ihre Hündin Aska berichtet haben. Heute verraten wir Ihnen, wie es den beiden seither ergangen ist und ob Aska die Ausbildung zur Personenspürhündin zwischenzeitlich abgeschlossen hat. Zudem werfen wir einen Blick auf andere stille und treue Begleiter, die durch ihren unermüdlichen Einsatz auf vier Pfoten bei der Kantonspolizei Bern heldenhafte Taten leisten.

Rita und «Aska» © Nicole Stadelmann

In den Blogbeiträgen «Willkommen im Team, Aska» und «Wie Aska lernt, vermisste Menschen zu finden» erzählte die Hundeführerin Rita von den ersten Schritten der Ausbildung mit ihrer Hündin Aska. Nach intensivem Training haben die beiden im Jahr 2022 die Einsatzprüfung erfolgreich bestanden. Bei dieser Prüfung mussten sie drei unterschiedliche Prüfungssequenzen absolvieren. Eine Sequenz bestand aus einer mindestens 24 Stunden alten Fährte bzw. Spur, die von einer beliebigen Person vorbereitet wurde. Askas Aufgabe war es, nach dem Fährtenende die entsprechende Zielperson anzuzeigen. Eine weitere Sequenz beinhaltete einen negativen Fährten-start. Dies bedeutet, dass Aska auf einem beliebigen Platz mit mehreren Richtungsmöglichkeiten anzeigen musste, dass sich die gesuchte Person dort nie zuvor aufgehalten hatte. Weiter musste Aska einer Fährte folgen, welche an einem bestimmten Ort abrupt endete, ohne dass sich dort eine Zielperson aufhielt. Diese Situation ergibt sich beispielsweise, wenn die gesuchte Person nach anfänglichem Weg zu Fuss plötzlich in ein Auto oder ein öffentliches Verkehrsmittel steigt. Auch Rita, die Hundeführerin, wusste bei den beiden letztgenannten Prüfungssequenzen nicht, welche Fährte gerade ausgearbeitet werden musste. Eine reibungslose und harmonische Zusammenarbeit zwischen Hundeführer bzw. Hundeführerin und Hund ist zentral, um diese schwierige und technische Arbeit zu bewältigen. Seit der erfolgreich absolvierten Einsatzprüfung stehen Rita und Aska aktiv im Einsatz bei der Kantonspolizei Bern und haben zwischenzeitlich schon viele Einsätze geleistet.

Auf heisser Fährte – Personenspürhunde bei der Kantonspolizei Bern

Im vergangenen Jahr leisteten die Personenspürhunde der Kantonspolizei Bern rund 300 Einsätze. Die Zahl der Einsätze hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Sie finden zu jeder Tages- und Nachtzeit und an sämtlichen für Menschen zugänglichen Orten im Kanton Bern statt.

Am häufigsten werden die Personenspürhunde eingesetzt, wenn ältere, oft demente oder kranke Personen vermisst werden. Seit einiger Zeit nehmen auch Einsätze bei der Suche nach Personen zu, die einen Suizid androhen und als vermisst gelten. Auch bei der Suche nach vermissten Kindern werden zum Teil Personenspürhunde eingesetzt. Bei den genannten Einsätzen führt die Spur des Hundes nicht immer direkt zur gesuchten Person. Oft endet die Spur irgendwo, beispielsweise an einem Bahnhof oder einer Bus- bzw. Tramhaltestelle. Für die ermittelnden Einsatzkräfte sind aber auch diese Informationen von grosser Bedeutung, wenn es darum geht, weitere Massnahmen einzuleiten.

Neben der Suche nach Vermissten setzt die Kantonspolizei Bern Personenspürhunde auch ein, um bei der Aufklärung von Verbrechen zu helfen. Beispielsweise bei der Überprüfung eines Alibis. Dies bedeutet, dass anhand eines Personenspürhundes die Wahrscheinlichkeit geprüft wird, ob eine Person an einem bestimmten Ort anwesend war oder nicht. Wird jedoch unmittelbar und aktiv nach einer Täterschaft gesucht – beispielsweise in Zusammenhang mit einem Gewaltverbrechen –, kommen eher Polizei-Schutzhunde als Personenspürhunde zum Einsatz.

Um auf anspruchsvolle Einsätze vorbereitet zu sein, werden die Personenspürhunde wöchentlich zu möglichst unterschiedlichen Situationen trainiert. Die Trainings finden an belebten Orten in der Stadt, aber auch im abgelegenen und teils unwegsamen Gelände statt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen den Hundeführern und Hundeführerinnen bei den Einsätzen und motivieren die Hunde für den nächsten Einsatz. Eines der diesjährigen Trainingshighlights war ein Flug mit einem Helikopter. Dieses Szenario kann sich anlässlich einer möglichen Vermisstensuche im alpinen und unwegsamen Gelände ereignen. Ein spezielles Training war auch die Einsatzübung beim Alters-zentrum «Alenia» in Gümligen. In Zusammenarbeit mit dem Personal und den Bewohnern und Bewohnerinnen konnte ein wertvolles und realitätsnahes Training absolviert werden.

Zum Autor

Konrad Hasler arbeitet seit dreizehn Jahren bei der Kantonspolizei Bern. In seiner Nebenfunktion absolviert er derzeit eine Ausbildung als Hundeführer eines Personenspürhundes. Im Sommer 2022 hat er mit «Colin», einem Bayerischen Gebirgsschweisshund, seinen ersten Personenspürhund-Hundewelpen erhalten. Konrad ist einer von sieben Personenspürhundeführerinnen und Personenspürhundeführer, die bei der Kantonspolizei Bern arbeiten.

Konrad und «Colin», © Nicole Stadelmann

Übrigens

Unsere Hundeführer und Personenspürhunde sind auf abwechslungsreiche Trainings angewiesen. Daher sind «neue» Fährtenläufer eine willkommene und motivierende Trainingsabwechslung. Institutionen wie Pflege-, Alters- oder Betreuungszentren im Kanton Bern sowie interessierte Privatpersonen, die gerne einmal unter der Woche an einem Personenspürhundetraining teilnehmen möchten, können sich gerne bei uns melden. Wenden Sie sich für weitere Angaben an Marc Sieber (psbm@police.be.ch) oder Rolf Bill (pbof@police.be.ch).

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