Ökologisch und leistungsstark – die Mobilität bei der Kantonspolizei Bern

Mobilität ist und bleibt ein strategisch relevantes Thema für die Kantonspolizei Bern. Die Fahrzeuge machen uns gegen aussen sichtbar und helfen uns dabei, unseren Auftrag zu erfüllen. Pro Jahr legen wir mit unseren rund 800 Motorfahrzeugen im ganzen Kantonsgebiet um die zwölf Millionen Kilometer zurück und sind somit einer der aktivsten Flottenbetreiber im Kanton Bern.

© Kantonspolizei Bern

Im Interview mit Andreas Haruksteiner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Flottenmanagement und Leiter Zentrale Beschaffungsstelle Mobilität der Kantonspolizei Bern, erfahren Sie mehr über das Thema Nachhaltigkeit beim Flottenmanagement. Wie wird der Umstieg auf umweltfreundliche Technologien umgesetzt? Welche Herausforderungen ergeben sich bei der Integration erneuerbarer Energien? Lesen Sie weiter, um mehr über die zukunftsorientierten Ansätze der Kantonspolizei Bern in diesem Bereich zu erfahren.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit beim Flottenmanagement der Kapo Bern?

Mit rund 800 Fahrzeugen sind Polizistinnen und Polizisten Tag und Nacht für die Sicherheit der Bevölkerung im Einsatz. Wer so viel Zeit im Auto verbringt, braucht ein Fahrzeug, das optimal auf die Anforderungen bei Einsätzen abgestimmt ist. Die Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Den grössten Anteil an gefahrenen Kilometern machen die über 600 Personenwagen aus, von denen 94 mit alternativen Antrieben ausgerüstet sind. Das Flottenmanagement der Kapo Bern befindet sich somit noch in einem frühen Stadium in Bezug auf die Nachhaltigkeit, ist aber auf dem richtigen Weg.

Alternative Antriebstechniken

Bei erneuerbaren Energien handelt es sich um Energiequellen, die sich regenerieren und im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen nicht aufgebraucht werden. Typischerweise stammen sie aus natürlichen Quellen wie Sonne, Wind, Wasser und Biomasse. Bei der Kantonspolizei Bern wird derzeit ausschliesslich Strom als alternative Energiequelle genutzt, insbesondere durch den Einsatz von Batterie-Elektrofahrzeugen (BEV) sowie Hybrid- bzw. Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen.

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Welche Ziele hat sich die Kapo Bern gesteckt?

In den letzten Jahren wurden intensive Diskussionen über CO2-Gesetze geführt. Auf kantonaler Ebene wurde das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 in der Verfassung verankert. Für unsere Fahrzeugflotte haben wir eine Strategie entwickelt mit dem Ziel, bis ins Jahr 2035 den Einsatz von erneuerbarer Energie in der Mobilität auf 70 Prozent zu steigern.

Was wurde in Bezug auf die Nachhaltigkeit bereits umgesetzt und was steht in Zukunft noch an?

Wir motivieren Mitarbeitende, möglichst effizient unterwegs zu sein. Aus diesem Grund können geschäftliche Fahrten mit vorhandenen E-Bikes getätigt werden. In Zukunft legen wir weiterhin grossen Wert darauf, einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen, um unseren Auftrag effizient zu erfüllen. Wir werden bis Ende des Jahres voraussichtlich rund 20 weitere E-Autos in Betrieb nehmen und damit den Anteil der Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auf über 15 Prozent steigern.

Welche Auswirkungen hat dies auf den Polizeialltag?

Neue Technologien bringen neue Herausforderungen. Mitarbeitende sind anfangs eher zurückhaltend und begegnen der neuen Technologie oft mit Skepsis. In der Regel verschwindet diese nach der Nutzung unserer Elektroautos.

Eine weitere Herausforderung sind Schichtbetriebe: Zwischen den einzelnen Schichten kann ein E-Auto nicht vollständig geladen werden. Da müssen wir auf «Supercharger» zurückgreifen, mit denen nach einer halben Stunde die gewünschte Reichweite aufgeladen ist.

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Was können Mitarbeitende zur Nachhaltigkeit beitragen?

Dies beginnt mit einer kritischen Reflexion der eigenen Gewohnheiten. Selbst kleine Veränderungen können eine grosse Wirkung erzielen. Das Konzept dahinter heisst «vermeiden, verlagern, verbessern», also entweder Fahrten komplett vermeiden, auf den öffentlichen Verkehr, das Fahrrad oder E-Bike zurückgreifen oder auf ein umweltfreundlicheres Auto wechseln.

Und nun noch ein Blick in die Zukunft: Hat aus deiner Sicht die künstliche Intelligenz (KI) einen Einfluss auf die Mobilität der Zukunft?

Der Einfluss ist zweifellos gross und es gibt zahlreiche Bereiche, in denen uns KI unterstützen kann, nachhaltiger zu werden. Sei dies für optimierte Routenplanungen, Entwicklungen nachhaltiger Fahrzeuge oder auch in Bezug auf die persönliche Mobilität.

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